Mein Jahresrückblick 2024: Mein Sprung ins Unbekannte

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Anfang des Jahres nahm ich mir etwas vor: Ich wollte mir 2024 darüber klar werden, was die nächsten Schritte in meinem Leben sein sollten. Denn mein 50. Geburtstag stand bald bevor. Ich hatte aber keine Ahnung, wie ich genau vorgehen sollte. Daher machte ich etwas für mich völlig Untypisches: Etwas planlos aber voll motiviert warf ich mich dann einfach ins Abenteuer. Was sollte schon passieren? In diesem Jahresrückblick erzähle ich nun, was ich erlebt habe. Nachträglich würde ich sagen, dass mein Motto für 2024 lautete: „Ich möchte mich weiter entwickeln und Neues entdecken“. Ich bin selbst überrascht, wie gut das geklappt hat… aber lies selbst.

Meine Themen und Highlights in 2024

50 in Sicht! Zeit für neue Ziele.

Vor genau einem Jahr saß ich in diesem wunderschönen Apartment am Wilden Kaiser, in dem ich gerade die Zeilen für diesen Jahresrückblick 2024 schreibe. Ich konnte wegen einer hartnäckigen Erkältung einige Tage nicht Skifahren und hatte zu viel Zeit zum Grübeln. Vor allem ein Gedanke ließ mich nicht mehr los: Mein 50. Geburtstag stand in knapp über einem Jahr vor der Tür!

Wie so viele andere in so einer Situation zog ich unweigerlich Bilanz: Ich hatte bisher viel erlebt und erreicht. Nach meinem Chemiestudium mit Promotion zog es mich in eine Agentur für HealthCare Kommunikation, in der ich viel über Pharmamarketing und kreative Kampagnen im Gesundheitsbereich lernte. Ich heiratete meinen Lieblingsmenschen und kehrte in die universitäre Forschung zurück. 2006 wurde ich zum ersten Mal Mutter, was mein Leben erst einmal ziemlich auf den Kopf stellte. Ich schaffte es, mit kleinem Kind 2008 eine Karriere in der Pharmaforschung zu beginnen. Ich lernte klinische Studiendaten mit physiologie-basierten Modellen zu analysieren, um Wirkung und Sicherheit von Medikamenten besser vorhersagen zu können. Eine wirklich spannende und anspruchsvolle Aufgabe. 2012 bekam ich meinen zweiten Sohn und war seitdem vollauf damit beschäftigt, Familie und Job unter einen Hut zu bekommen und mich gleichzeitig um Haus, Garten und Hund zu kümmern.

Dennoch hatte ich Ende 2023 das Gefühl, das mir etwas fehlte! Ich denke, dass da mehrere Faktoren eine Rolle spielten:

  1. Veränderte Lebensumstände: Meine Kinder wurden älter und selbstständiger, und der Fokus auf Familie, der mich viele Jahre ausgefüllt hat, ließ nach. Das hinterließ Raum – aber auch eine Lücke
  2. Routine im Job: Beruflich hatte ich mich etabliert, die Aufgaben waren immer noch wissenschaftlich herausfordernd, doch der Wunsch nach mehr kreativer Betätigung wuchs in mir heran.
  3. Mutige Entscheidungen anderer: Um mich herum suchten sich Bekannte und Kollegen neue Herausforderungen – manchmal freiwillig, manchmal auch nicht. Sie starteten in neuen Jobs durch, einer erfüllte sich den Traum von einem eigenen Weinhandel, ein anderer fing an Kriminalromane zu schreiben. Es erinnerte mich daran, dass ich einst auch etwas eigenes aufbauen wollte.
  4. Tickende innere Uhr: Auch wenn die 50 nur eine Zahl ist. Sie erinnerte mich schon daran, dass ich nicht mehr ewig Zeit hatte, um mir Lebensträume zu erfüllen.

Ich hatte die Wahl: Weiter zu warten oder endlich zu handeln! Ich entschied mich zu letzterem und wollte mein Leben aktiv gestalten. 2024 sollte anders werden! Ich wollte mir das Jahr Zeit nehmen und mir überlegen, wo ich in meinem Leben gerade stand und wohin ich überhaupt noch wollte – sowohl beruflich als auch privat. Mit diesem Entschluss, war ich erst einmal ziemlich happy und stürzte mich voller Elan ins Neue Jahr 2024!

Jahresauftakt im Skigebiet Wilder Kaiser in Tirol: Der Entschluss zu einem Jahr der Entwicklung und Entdeckungen war gefasst!

Der Sprung ins kalte Wasser mit meinem ersten Online-Kurs

Was soll ich sagen? SOMBA Kickstart war eine echte Lernreise für mich! Ich habe nicht nur innerhalb von 12 Wochen nebenberuflich meinen kostenlosen Online-Kurs „Knacke deinen Wechseljahre-Code“ auf die Beine gestellt, sondern auch gelernt, was noch alles dazugehört. Von der Erstellung einer Umfrage, Einrichten einer Landing-Page und bis hin zum Führen einer Teilnehmerliste in einem Content Management System – es war alles dabei. Außerdem habe ich eine Facebook-Gruppe aufgesetzt, mit passenden Fragen und einem Begrüßungsvideo, und dort regelmäßige Q&A-Calls veranstaltet. Es hat richtig Spaß gemacht, die Gruppe zum Leben zu erwecken! Auch wenn sicherlich nicht alles reibungslos lief und weit von perfekt war.

Vier Module gingen wöchentlich raus, begleitet von E-Mails und Feedback-Umfragen. Es war jede Menge Arbeit, aber auch eine so erfüllende Erfahrung – vor allem, weil ich so richtig kreativ werden konnte! Jetzt weiß ich, wie ich Kurse von Anfang bis Ende planen und eine eigene Community aufbauen kann.

Doch obwohl mir diese Online-Aktivitäten total viel Spaß gemacht haben, bin ich nicht den nächsten Schritt gegangen. Ich habe kein Upsell-Angebot entwickelt, keinen Preis festgelegt und keine Verkaufs-E-Mails geschrieben. Ich wusste, dass ich mich nicht heilberuflich orientieren wollte und dass ich noch nicht das richtige Thema für mich gefunden hatte. Ich war also noch nicht am Ziel angekommen, der Jahresrückblick 2024 ist damit hier noch nicht zu Ende!

Die Richtungsfindung nach dem Höhenflug

Während SOMBA Kickstart war ich wie im Rausch. Ich nahm so viele Eindrücke mit, hatte tausende von Ideen im Kopf, war voller Energie – und das während ich weiter meiner normalen beruflichen Tätigkeit nachging. Danach musste ich all die neuen Informationen erst einmal für mich sortieren.

Mit meinem fast 50 Jahren wusste ich eigentlich schon ganz gut, was ich liebe und worin ich gut bin. Ich stellte jedoch fest, dass mein Zuviel an Interesse und Neugier dafür sorgte, dass ich schnell den Fokus verlor.

Das Bullet Journal wurde für mich zu mehr als einem reinen Planungstool – es ist mein persönlicher Begleiter für Struktur, Kreativität und Fokus. Ich nutze es, um private und berufliche Aufgaben und Termine zu organisieren, Ideen festzuhalten und meine Prioritäten zu klären. Seitdem bin ich tatsächlich entspannter unterwegs. Ich weiß, wann ich was warum erledigen will und kann alle Eingebungen oder Einfälle direkt in meinem Bullet Journal festhalten.

Fun Fact: Ohne meine Notizen dieses Jahr und mein BuJo hätte ich diesen Jahresrückblick 2024 gar nicht richtig schreiben können!

Mein Bullet-Journal von Leuchtturm 1917

Dank Selbstreflexion und Selbstbeobachtung wurde die Richtung, in die ich gehen wollte immer klarer: Ich bin von Herzen eine Forscherin und in der Wissenschaft zuhause! Ich hinterfrage grundsätzlich alles, denke analytisch und finde immer eine wissenschaftliche Erklärung für was auch immer. Außerdem ist es mir wichtig, dass komplexe Themen, wie sie in den Naturwissenschaften und der Medizin eben vorkommen, möglichst einfach und zugleich korrekt dargestellt werden.

Mein Fazit bis etwas Mitte 2024 war daher: Vielleicht sollte ich einfach mal mit einem Wissenschaftsblog anfangen, bei dem ich mein Know-How und meine Leidenschaft für Wissenschaftskommunikation verbinden könnte.

Neue Wege gehen mit einem eigenen Blog

Wie sollte nun also mein Blog genau aussehen? Über welche Themen wollte ich eigentlich schreiben? Und wie sollte ich das technisch anstellen? Ich stellte fest, dass das gar nicht so einfach war, wie ich anfangs gedacht hatte.

Außerdem entstand im Rahmen der Jahresrückblog Challenge von Judith dieser (mein erster) Blogartikel. Das macht mich ziemlich stolz!

Bloggen im Appartment am Wilden Kaiser in Tirol nach dem Skifahren

Und über welche Themen will ich in meinem Blog schreiben? Lange Zeit dachte, ich dass ich hauptsächlich in einem populärwissenschaftlichen Blog über alle möglichen aktuellen Forschungsergebnisse unterhaltsam berichten würde. Doch dann hatte ich endlich die zündende Idee, während eines Angebots-Workshops von Judith Ende Oktober in The Content Society! Es ging mal wieder darum, was man wirklich gut kann, was man wirklich gerne macht – also im Grunde wieder ums eigene Ikigai.

Und dann fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Ich recherchiere und strukturiere Themen leidenschaftlich gerne, kreiere ansprechende Präsentationen mit packenden Storylines und trage sie auch begeistert vor.

Vortrag beim PK/PD-Expertentreffen in Isny

Das ist es, worüber ich zukünftig in meinem Blog schreiben möchte: Über wissenschaftliches Storytelling und wirksames Präsentieren von Forschungsergebnissen. Seitdem sprudeln die Ideen nur so in meinem Kopf, ich bin ganz kribbelig und möchte eigentlich sofort loslegen. Doch ich brauche noch eine konkretere Strategie, ein genaueres Bild dessen, was es in diesem Umfeld bereits an Angeboten gibt und wo genau der Bedarf liegt. Das möchte ich in diesem Jahr also angehen und werde hier berichten… stay tuned!

Weitere schöne und besondere Momente in 2024

Neben der inneren Reise gab es dieses Jahr auch jede Menge äußere Reisen, Erlebnisse und erst Male.

Das habe ich 2024 gelernt

  • Sein Ikigai zu finden braucht Zeit. Nicht umsonst heißt es, dass man sich damit ein Leben lang beschäftigen kann. Man sollte nur dranbleiben und Ideen manchmal auch Zeit geben, um heranzuwachsen und zu reifen. Ich bin noch längst nicht da, finde diese innere Reise aber gerade sehr spannend!
  • Ich bin und bleibe Forscherin. Ich bin ständig an Neuem interessiert, will Dingen auf den Grund gehen. Dies ist mein Kern und dem bleibe ich treu.
  • Better done than perfect. Das war das Mantra von Sigrun im SOMBA Kickstart Kurs. Ich schätze die Schaffenskraft dieses Leitsatzes, um neue Dinge auf den Weg zu bringen. Als Wissenschaftlerin denke ich allerdings auch, dass Perfektion für jeden etwas anderes bedeutet. Und dass man sich an den Erwartungen seiner Zielgruppe orientieren sollte, wenn man erfolgreich sein will. Das ist nicht perfektionistisch sondern einfach nur ein Muss.
  • Work smart, not hard. Noch so ein Leitsatz, dem ich versucht habe zu folgen. Hier half die Fokusreise, die ich weiter oben beschrieben habe, und viel Reflexion über meine Muster und Glaubenssätze. Tatsächlich ist dies etwas, an dem ich 2025 weiter arbeiten möchte.
  • Nicht zu entscheiden ist eine bewusste Entscheidung zum Aufschieben. Als ich das in 2024 das erste Mal hörte, fühlte ich mich ertappt und nahm ich mir vor, das in Zukunft zu vermeiden. Ich wollte nicht mehr die Kontrolle über mein Leben äußeren Umständen überlassen.
  • Man kann immer eine Kurskorrektur vornehmen. Diesen Gedanken finde ich so beruhigend, und er hilft ungemein, um ins Tun zu kommen und weniger zu grübeln.

Mein Ausblick auf 2025

Was ich 2025 anders machen werde

  • Design Your Life Prinzip als Richtungsweiser. Ich möchte mein Leben bewusst gestalten, mit Neugier, Kreativität und Mut zum Ausprobieren. Dabei sehe ich mein Leben als Prozess, der sich ständig weiterentwickeln darf – mit Raum für Fehler, Anpassungen und neue Wege.
  • No more Fear of Missing Out. 2024 habe ich meine Fokusreise begonnen, und 2025 will ich sie vertiefen, indem ich mich von der Angst etwas zu verpassen verabschiede. Statt ständig neuen Möglichkeiten hinterherzujagen, will ich mich bewusst auf das konzentrieren, was wirklich wichtig für mich ist.
  • Mehr Selbstvertrauen, weniger Selbstzweifel. Ich glaube an mein Wissen und meine Fähigkeiten und freue mich auf die Ziele und Herausforderungen in diesem Jahr.
  • Mehr und vor allem regelmäßiger Sport. Ich tendiere ich dazu sportliche Aktivitäten nicht gerade zu priorisieren, wenn ich andere spannende Projekte habe. Das will ich in 2025 definitiv besser machen.

Das habe ich mir 2025 vorgenommen

  • Definitiv mein Blogprojekt! Ich habe so viele Ideen und Themen, die ich verbloggen möchte. Die größte Herausforderung wird ein vernünftiges Zeit- und Selbstmanagement sein, da ich auch genügend Zeit für Familie, Freunde und Sport haben möchte.
  • Meinen 50. Geburtstag planen und feiern. Ich freue mich darauf, mit Familie und vielen Freunden eine riesige Party zu feiern.
  • Mehr wissenschaftliche Fachvorträge halten. Dabei möchte ich meine Storytelling-Expertise weiter ausbauen und analysieren, was tatsächlich wirksam ist und das Publikum so erreicht, wie ich es mir vorstelle.
  • Kommunikationsfähigkeiten weiter ausbauen. Vor allem möchte ich tiefer in psychologische Aspekte der Kommunikation eintauchen. Es geht nicht nur um reines Vermitteln von Fakten. Mir geht es darum, wie Botschaften ankommen und echte Verbindungen entstehen.

Mein Motto für 2025

Freude finden im leichten Denken und einfachen Tun.

Worum geht es mir dabei?

Mit „leicht denken“ meine ich, einfach mal inneren Ballast abwerfen, Dinge weniger dramatisch sehen. Den Blick auf Lösungen und statt auf Hindernisse zu richten. Raus aus dem Overthinking.

Hinter „einfach tun“ stecken zwei verschiedene Dinge:

  • Dinge einfach tun. Also einfach mal machen, statt zu zögern oder zu grübeln.
  • Dinge einfach tun. Also es sich einfach machen, statt Aufgaben unnötig kompliziert oder schwer zu gestalten.

Das Leben darf also leicht sein – im Kopf und im Handeln. Ich war immer die, die alles durchdacht und perfektioniert hat. Jetzt will ich Freude daran finden, wenn es auch mal leicht geht – wenn ich loslasse, einfacher denke und einfach mache.

6 Kommentare

  1. Wow! Was für ein Jahr, liebe Michaela! Ich habe Deinen Jahresrückblick so gerne gelesen. Spannend, wie schnell Du herausgefunden hast, wo Dein Platz, Deine Lücke, Dein Wirkungsfeld sein kann. Ich habe mich 20 Jahre lang mit dem Thema Beruf und Berufung befasst und auch gelernt, dass man das Feld, in dem man viel Erfahrung hat, unbedingt mit einbeziehen sollte. Auf diesem Fundament hat man ein völlig solides Standing, wenn man was Neues beginnt.

    Übrigens hat mich Dein Titel, oder Claim „Bescientific. Be you.“ neugierig gemacht. Und dann noch das tolle Foto… ich musste einfach lesen 🙂

    Ich wünsche Dir mega viel Erfolg
    Marita Eckmann

  2. Toller Jahresrückblick. Was die anstehende 50 doch für eine Positivenergie hat/hatte.
    Das Allerbeste wünsche ich Dir für die 50er. Eine Tolle Zeit ist das 😉.
    Liebe Grüsse
    Keike

  3. Liebe Michaela,

    ein sehr schöner Jahresrückblick, den ich mir von oben bis unten durchgelesen habe. Kurzweilig geschrieben und ich finde es schön, wie du uns in deine Gedankenwelt mitnimmst.

    Auch ich feiere dieses Jahr einen runden Geburtstag (nicht 50 aber so ähnlich) – und auch wenn ich keine „Angst“ vor der Zahl hab, irgendwas im Kopf setzt sich trotzdem in Bewegung und man fängt an zu hinterfragen. Toll, toll, toll! Ich bin schon sehr gespannt, was sich 2025 bei dir tut und folge dir gerne.

    Liebe Grüße von der bald-40-erin 😉
    Martina

  4. Liebe Michaela
    Ein gelungener Jahresrückblick! Du hast Kickstart, nebst deinem Beruf gemacht-wow. Und alles gleich umgesetzt, das zeigt, dass du eine tolle Kraft für Umsetzung hast. Klasse auch, dass du schnell erkannt hast, es ist noch nicht das für dich richtige Thema und sofort hast du dich um deinen Fokus gekümmert. Mir kommt beim Lesen nur: Go with the Flow. So wirkt das auf mich. Du gehst einfach mit mit dem Leben – gratuliere.
    Einen spannenden Weg zu deinem Ikigai!
    Liebe Grüße
    Marianne

  5. Hallo Michaela,

    was für ein schöner Jahresrückblick! Ich hab gern reingelesen und freue mich über Gemeinsamkeiten. 18. Geburtstage sind auch als Eltern ne aufregende Sache!
    Das mit der Neugier auf spannende Themen kenn ich auch zu gut und wünsche mir da manchmal einfach mehr Fokus. Danke für den Reminder, dass man sich auch da reinfuchsen kann.

    Liebe Grüße Irina

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