Stockholm – Wissenschaftler/innen weltweit sind fassungslos! Die Königlich Schwedische Akademie der Wissenschaften verkündete heute: Wer für den Physik- oder Chemie-Nobelpreis nominiert werden will, muss seine Forschung nicht nur publizieren, sondern auch präsentieren – und zwar auf „SciTalk“, einer neuen Plattform für Wissenschaftskommunikation. Mindestens 10.000 Likes sind nach den neuen Vergabekriterien erforderlich für eine Nominierung. Kurz gesagt: Ohne Likes kein Nobelpreis!
Während einige den Schritt als überfällig begrüßen, befürchten andere einen Verlust der wissenschaftlichen Seriosität. „Wie soll ich meine jahrzehntelange Forschung als dreiminütigen Clip präsentieren?“, klagt einer der Top-Kandidaten für den diesjährigen Physik-Nobelpreis, der lieber anonym bleiben möchte. „Soll ich etwa einen Tanz zum Thema meiner Arbeit aufführen, um Likes zu bekommen?“
Vom Labfluencer zum Laureaten? Bleibt die Wissenschaft auf der Strecke und zählt nur noch die Show? Angesichts der aktuellen Desinformationskrise und der zunehmenden Überschwemmung durch Fake-News steigt die Sorge unter Forschenden.
Tatsächlich sei aber gerade diese Entwicklung ein Grund für die radikale Neuerung der Preisvergabe-Kriterien, gab der Vertreter des Nobelkomitees für Chemie heute bekannt. „Wir dürfen nicht zulassen, dass wissenschaftliche Erkenntnisse in der Flut von Informationen untergehen – Nobelpreise müssen weiterhin Leuchttürme der wissenschaftliche Wahrheit bleiben.“
Seit 2018 diskutiere man schon hinter verschlossenen Türen über die Änderung der Vergabekriterien. Damals sprach der ehemalige Trump-Berater Steve Bannon davon, Medien seien durch gezielte und permanente Informationsüberflutung handlungsunfähig zu machen (auch bekannt als „Flood the zone with shit“-Taktik). Diese Mischung aus Desinformation, gezielten Lügen und bewusster Provokation habe der Nobelstiftung große Sorgen bereitet.
Daher habe man die Wissenschafts-Platform „SciTalk“ ins Leben gerufen. SciTalk sei die wissenschaftliche Antwort auf TikTok mit seinen Hypes, kurzweiligen Trends und nicht überprüften Inhalten. SciTalk soll neue Standards setzen für die Kommunikation wissenschaftlicher Erkenntnisse: Präzise, authentisch, unterhaltsam! Eine neue Form des SciTainments, also des Science Entertainments oder der wissenschaftlichen Unterhaltung, bei der sich das Publikum vollkommen auf den Wahrheitsgehalt verlassen könne und auch noch Spaß dabei habe.
Für Forschende, die sich bisher lieber im Labor versteckten und sozialen Medien oder Interviews eher aus dem Weg gingen, bedeutet diese Regelung eine drastische Umstellung: Der typisch introvertierte Physiker oder die Molekularbiologin, die lieber mit Petrischalen hantiert als mit der Öffentlichkeit kommuniziert, steht plötzlich vor der Herausforderung Tausende Fans für ihre Präsentationen auf SciTalk zu gewinnen. Die Begeisterung hält sich in Grenzen, wie die Reaktion einer Genforscherin zeigt: „Das kann doch alles nicht wahr sein… das muss wohl ein Scherz sein!“
Damit hat sie leider recht. APRIL, APRIL! Natürlich hat die Nobelstiftung (noch) keine Likes in ihre Vergabekriterien aufgenommen. Aber ganz im Ernst: Verständliche und glaubwürdige Wissenschaftskommunikation war noch nie so wichtig wie heute. Vielleicht regt diese Idee ja zu Diskussionen darüber an, wie wir Wissenschaft besser vermitteln können – ob wir es auf einen Nobelpreis absehen oder einfach auf einen verständlichen und wirkungsvollen Wissenschaftsvortrag.
Wie siehst du das? Und wie präsentierst du eigentlich deine Forschung, dass sie auch wirklich ankommt? Im kostenlosen Call finden wir es gemeinsam heraus. Buche dir einfach einen 20-minütigen Termin mit mir – für konkreten Input und wertvolle Impulse.